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Konservative Orthopädie
und Schmerztherapie

an der Klinik Bad Bergzabern

Die Abteilung für konservative Orthopädie und Schmerztherapie behandelt im Jahr etwa 1.500 Patientinnen und Patienten mit schmerzhaften Beschwerden des Bewegungssystems. Hierzu gehören akute Schmerzsyndrome, die ambulant nicht beherrscht werden können, sowie chronische Schmerzsyndrome, bei denen die weitere ambulante Therapie, wie Physiotherapie, physikalische Maßnahmen oder auch medikamentöse Schmerztherapie nicht mehr wirken und auch chronische Erkrankungen des Bewegungssystems, die wieder ein akutes Stadium erreichen. Zusätzlich behandeln wir Patientinnen und Patienten, bei denen operative Verfahren angeboten werden, um festzustellen, ob mit nichtoperativen Verfahren noch behandelt werden kann.  

Diese Erkrankungen sind oft äußerst komplex und multifaktoriell verursacht. Erst wenn diese Ursachen in ihrer Vielfalt und Wirkungsweise erkannt worden sind, kann ein spezifisch auf die Patientin/den Patienten zugeschnittenes und gemeinsam abgestimmtes therapeutisches Konzept angeboten und wirksam angewendet werden.

Im stationären Ablauf arbeiten Ärzte verschiedener Fachrichtungen, Psychologen, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und der Pflegedienst als multiprofessionelles Team eng zusammen. Es findet ein ständiger Austausch der einzelnen Berufsgruppen zu den Behandlungsverläufen und -ergebnissen unserer Patientinnen und Patienten statt.
Außerdem arbeiten wir patientenzentriert. Das heißt, an jedem Schritt der Behandlung ist die Patientin/der Patient beteiligt, Veränderungen des Gesundheitszustandes zum Positiven oder zum Negativen hin werden in Zusammenarbeit erfasst und die Behandlungsstrategien angepasst.

Das Konzept ist geeignet für Patientinnen/Patienten ...
  • ... mit akuten Schmerzen des Bewegungssystems, bei denen die ambulante Behandlung nicht wirksam (z. B. Schmerzmittel schlagen nicht an) oder nicht möglich ist (z. B. Wirbelfrakturen bei Osteoporose)
  • ... mit chronifizierten schmerzhaften Beschwerden des Bewegungssystems, bei denen die ambulante Therapie keine Wirksamkeit mehr entfaltet
  • ... mit chronifizierten Beschwerden des Bewegungssystems, die unter ambulanter Therapie akut exazerbieren
  • ... mit Erkrankungen des Bewegungssystems, bei denen aufgrund von schmerzhaften Funktionsstörungen ein operativer Eingriff empfohlen wurde und bei denen die nichtoperativen Verfahren nicht ausgeschöpft sind
  • ... mit relevanten Begleiterkrankungen, die für sich allein gesehen keinen stationären Aufenthalt bedingen, die jedoch im Rahmen einer schmerztherapeutischen Maßnahme überwachungsbedürftig sind (Medikamenteneinstellung und -Interaktion). Hierunter fallen Patienten, mit Erkrankungen aus dem pulmonologischen, kardiologischen, rheumatischen, psychiatrischen und neurologischem Fachgebiet. Eine konsiliarische fachärztliche Abklärung ist jederzeit gegeben
  • ... mit risikobehafteter Therapie, z. B. bei Diabetes mellitus (Blutzuckerentgleisung, Polyneuropathie)
  • ... bei denen eine stationäre Differentialdiagnostik erforderlich ist
Was die Konservative Orthopädie für Patentinnen/Patienten tun kann.

Die häufigsten Wirbelsäulenbeschwerden sind auf funktionelle Störungen der  Muskulatur, der Gelenke sowie Störungen der Fascienspannung zurückzuführen. Physiotherapeutische Behandlungen inklusive manualmedizinischer oder osteopathischer Methoden sind Basis der Therapie. Weiter stehen balneophysikalische Therapien (Kältekammer, Stromanwendungen, Bewegungsbad) sowie Reflextherapien (Akupunktur, Stoßwellen, Ultraschall) zur Verfügung.

Degenerative strukturelle Störungen sind Bandscheibenvorwölbungen, Bandscheibenvorfälle, Stenosen der Nervenaustrittsstellen oder des Wirbelkanals sowie Instabilitäten wie z. B. Wirbelgleiten. Weiter unterscheidet man Missbildungen und Deformitäten der Wirbelsäule wie z. B. Blockwirbel, Spina bifida bzw. Skoliosen und Kyphosen. Auch Verletzungen, Tumorerkrankungen Metastasen und Operationen können zu andauernden Schmerzzuständen der Wirbelsäule führen.

Zu den häufigsten interventionellen Schmerztherapien gehört die Infiltration der Gelenke, die die Wirbelkörper miteinander binden und führen, die sogenannten Facettengelenke. Hier kann es zu Funktionsstörung der Gelenke – nicht mehr öffnen, nicht mehr schließen  können – sowie zu ausgeprägten degenerativen Veränderungen mit arthrotischer Vergrößerung der Gelenkflächen kommen. Durch Bildwandler oder Ultraschall unterstützte gelenknahe Infiltrationen entzündungshemmender, schmerzstillender Medikamente kann die Funktionsfähigkeit der Gelenke verbessert und die entzündlichen Vorgänge unterbrochen werden. Längerfristig kann die Verödung kleiner Nervenäste, die die Facette, die umgebende Rückenmuskulatur und Haut versorgen, zu einer Schmerzunterbrechung führen – diese erfolgt meist thermisch durch Hitze oder Kälte oder auch chemisch durch Zucker oder Alkohol.

Bandscheibenschäden sind eine meist im jüngeren Lebensalter auftretende Erkrankung, da hier die Bandscheiben noch wassergefüllt und elastisch sind. Bei hohen Belastungen kann der gallertige Kern der Bandscheibe zu einer Vorwölbung oder Zerreißung des ihn umgebenden und begrenzenden Faserrings führen. Man spricht dann von einer Vorwölbung (Protrusio) bzw. von einem Vorfall. Austretendes Bandscheibengewebe kann auf die Nervenwurzeln drücken und zu einer entzündlichen Schwellung derselben führen. Dies kann starke Schmerzen verursachen. Mittels einer Wurzelumflutung (periradikuläre Infiltration) kann dieser Entzündungsvorgang unterbrochen werden. Hierzu wird eine Nadel unter bilddiagnostischer Kontrolle mittels Ultraschall, Bildwandler oder CT gezielt außen an den Facettengelenken vorbei an das darunter liegende Neuroforamen geschoben und das Medikament direkt um die Nervenwurzel platziert.

Im höheren Alter trocknen die Bandscheiben aus und verlieren an Elastizität. Der damit einhergehende Höhenverlust führt zu zunehmenden Druck auf die Gelenke, was wiederum zu arthrotischen Veränderungen, Verbreiterungen oder Anbauten der Gelenke führt. Des Weiteren führt der Höhenverlust des Zwischenwirbelraums zu einer Annäherung und somit Verdickung der die Wirbelbögen verbindenden elastischen „gelben“ Bänder. Beides, sowohl die Verdickung der Facettengelenke, als auch die abnehmende Spannung der gelben Bänder mit der daraus resultierenden Verdickung derselben, führt zu einer Einengung des Wirbelkanals, was zu einem Druck auf die nervalen Strukturen führt. Dies äußert sich z. B. im Lumbalbereich mit zunehmender Schwäche der Beine und Verkleinerung der Gehstrecke. Kortikoidhaltige epidurale Infiltrationen, präsacral oder perineural eingebracht, führen zu einer Abschwellung der im Wirbelkanal gestauten nervalen Strukturen und somit zur Schmerzlinderung und Entkrampfung der durch die andauernden Nervenreizung angeregten, verspannten Muskulatur. Hilfreich sind hier auch wiederum die Facetteninfiltrationen, die gleichfalls zu einer Entspannung der Muskulatur führen.

Nervale Knotenpunkte sowie Bahnen des vegetativen sympathischen Systems können ebenfalls im Bildwandler oder CT kontrolliert blockiert werden, was z. B. bei CRPS, Trigeminusneuralgien indiziert ist. Wie an der Wirbelsäule können entzündungshemmende Medikamente in die großen Gelenke des Körpers, z. B. Schulter-, Hüft- und Kniegelenke, aber auch in kleinen Gelenken, z. B. Fingergelenke eingebracht werden. Infiltrationen von Bänderansätzen führen z. B. im Schulter-, Ellenbogen- aber auch häufig im Kniebereich zur anhaltenden Schmerzlinderung.

 

Chefarzt

Dr. med. Hans-Christian Hogrefe

Konservative Orthopädie

Dr. med. Hans-Christian Hogrefe

Facharztkompetenz: Facharzt für Orthopädie, Facharzt für Physikalische und Rehabilitative Medizin

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Konservative Orthopädie Klinik Bad Bergzabern

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